Medikamente bei Polyneuropathie

Eine Polyneuropathie (PNP) betrifft periphere Nerven, also Nerven außerhalb unseres Gehirns und Rückenmarks. Es können sensible, motorische oder sogar autonome Nerven betroffen sein. Das bedeutet, dass eine Vielzahl verschiedener Polyneuropathie Symptome, die auch unspezifisch sein können, die Polyneuropathie charakterisieren. Um die bestmögliche Wirkung einer medikamentösen Behandlung zu erreichen, ist es daher von enormer Wichtigkeit, vor der Medikation die Ursachen der Erkrankung herauszufinden und welche Nerven betroffen sind.

Nach der Diagnose können entsprechende Medikamente gezielt eingesetzt werden, um die Polyneuropathie auszuheilen oder zumindest ihre Auswirkungen und Symptome zu lindern. Ein Allround-Medikament, das bei allen Formen der Polyneuropathie hilft, gibt es nicht. Die Aussage bekommt besonderes Gewicht, wenn die PNP durch einen Mangels an bestimmten B-Vitaminen oder durch eine Chemotherapie oder eine sonstige Medikamentenunverträglichkeit verursacht wurde.

Hauptverursacher einer Polyneuropathie

Auslösefaktoren für eine PNP, von denen mehr als 200 bekannt sind, lassen sich in erworbene und in genetisch bedingte angeborene Faktoren unterteilen. Weitaus häufiger ist allerdings die erworbene PNP. Für die erworbene PNP lassen sich folgende Hauptrisikofaktoren identifizieren:

  • Diabetes mellitus I und II
  • Nervenschadstoffe (Alkohol, Medikamente, Chemotherapien)
  • Nierenerkrankungen mit Niereninsuffizienz
  • Bakterien- und Vireninfektionen
  • Mangel an bestimmten B-Vitaminen
  • Tumorerkrankungen

Aus der Auflistung der Hauptrisikofaktoren lässt sich entnehmen, dass nicht immer nervenschädigende Substanzen als Verursacher der PNP infrage kommen, sondern auch ein Mangel an wichtigen B-Vitaminen wie B12, B1, Niacin, B6, Folsäure sowie Vitamin E. Der Vitaminmangel muss nicht unbedingt auf einer unzureichenden Zufuhr der Vitamine über die Nahrung verursacht sein, sondern ist häufig eine Folge chronischer Darmerkrankungen, die von einem verminderten Aufnahmevermögen der Vitamine im Darm begleitet wird.

Eine angeborene PNP wie die familiäre Amyloidneuropathie und die hereditäre motorisch-sensible Neuropathie werden meist durch eine Stoffwechselveränderung mit Enzymdefekten aufgrund bestimmter genetischer Mutanten verursacht, die zu einer Schädigung bestimmter peripherer Nerven führen kann.

Welche Medikamentengruppen dienen der symptomatischen Behandlung der PNP?

Häufig wird eine Polyneuropathie nicht nur von Sensibilitätsstörungen begleitet, sondern von typischen Nervenschmerzen, die chronisch werden können und eine spezielle Schmerztherapie erfordern.

Falls sich die PNP einer eindeutigen Ursache zuordnen lässt, besteht die wichtigste Therapie in der Beseitigung der Ursache. In den übrigen Fällen kommen zur Unterstützung der symptomatischen Schmerztherapie krampflösende Mittel (Antikonvulsiva) infrage, die ursprünglich zur Behandlung epileptischer Anfälle entwickelt wurden. Auch werden zur begleitenden Schmerztherapie häufig trizyklische Antidepressiva verschrieben, zu denen es allerdings Ausschlusskriterien gibt. Beispielsweise dürfen diese Medikamente nicht bei einer akuten intermittierenden Porphyrie eingenommen werden. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Stoffwechselanomalie bei der Synthese des roten Blutfarbstoffs (Häm).

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass Polyneuropathie Medikamente bei den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich wirken können, so dass zusammen mit dem behandelnden Arzt die Wahl des wirksamsten Medikaments und seine optimale Dosierung meist erst durch „Ausprobieren“ gefunden werden kann.

Häufig wird eine Polyneuropathie nicht nur von Sensibilitätsstörungen begleitet, sondern von typischen Nervenschmerzen, die chronisch werden können und eine spezielle Schmerztherapie erfordern. Falls sich die PNP einer eindeutigen Ursache zuordnen lässt, besteht die wichtigste Therapie in der Beseitigung der Ursache.

In den übrigen Fällen kommen zur Unterstützung der symptomatischen Schmerztherapie krampflösende Mittel (Antikonvulsiva) infrage, die ursprünglich zur Behandlung epileptischer Anfälle entwickelt wurden. Auch werden zur begleitenden Schmerztherapie häufig trizyklische Antidepressiva verschrieben, zu denen es allerdings Ausschlusskriterien gibt. Beispielsweise dürfen diese Medikamente nicht bei einer akuten intermittierenden Porphyrie eingenommen werden. Es handelt sich dabei um eine genetisch bedingte Stoffwechselanomalie bei der Synthese des roten Blutfarbstoffs (Häm).

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass Polyneuropathie Medikamente bei den einzelnen Patienten sehr unterschiedlich wirken können, so dass zusammen mit dem behandelnden Arzt die Wahl des wirksamsten Medikaments und seine optimale Dosierung meist erst durch „Ausprobieren“ gefunden werden kann.

Anwendung herkömmlicher Schmerzmittel in der symptomatischen Schmerztherapie

Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass herkömmliche, nicht-opioide, nicht-steroidale Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (Aspirin), Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen bei der symptomatischen Schmerzbehandlung in der Regel kaum Schmerzlinderung verschaffen.

Ebenso wenig wirksam als Polyneuropathie Medikamente erweisen sich die Schmerzmittel Paracetamol und Metamizol.

Ein Ausweichen auf stärker wirksame Opioide wird normalerweise nicht angestrebt. Sie bergen ein hohes Suchtpotenzial und lassen in ihrer Wirkung allmählich nach, so dass die Dosierung von Zeit zu Zeit erhöht werden muss. Als wirksame Alternativen haben sich bestimmte Antiepileptika und Antidepressiva erwiesen.

Antiepileptika: Anwendung als Polyneuropathie Medikamente in der symptomatischen Schmerztherapie

Die schmerzlindernde Wirkung bestimmter Antiepileptika in der symptomatischen Schmerztherapie bei PNP entspringt nicht systematischer Forschung, sondern die Wirkung wurde eher zufällig entdeckt. Die antikonvulsivischen Medikamente wirken dämpfend auf die Neuronen im Gehirn ein, so dass ihr übermäßiges, krampfartiges Feuern bei einem epileptischen Anfall abgestoppt wird.

Im Nachhinein lässt sich die positive Wirkung auch bei der symptomatischen Schmerztherapie so erklären, dass die geschädigten Neuronen in diesem Fall weniger Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten können, was subjektiv als Schmerzlinderung empfunden wird.

Trizyklische Antidepressiva: Anwendung als Polyneuropathie Medikamente in der symptomatischen Schmerztherapie

Trizyklische Antidepressiva wurden zur Behandlung von Depressionen entwickelt, die mit einem Mangel an Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im ursächlichen Zusammenhang standen. Die Arzneimittel wirken als sogenannte Wiederaufnahmehemmer der Neurotransmitter Serotonin (Glückshormon), Dopamin und Noradrenalin wirken. Insgesamt erhöht sich die Konzentration der Botenstoffe im synaptischen Spalt, worauf hauptsächlich die antidepressive Wirkung beruht.

Die biochemischen Vorgänge, die einige trizyklische Antidepressiva gleichzeitig zu wirksamen Mitteln in der Schmerztherapie bei der Behandlung von PNP macht, ist noch nicht hinreichend verstanden.

  • April 10, 2019